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Cervix-Zytologie

Cervix-Zytologie (Pap- Abstrich)

Die Cervix-Zytologie ist mit dem Pap-Abstrich (Pap-smear) oder dem Krebsabtrich der Frau gleich zu setzen. Sie dient der Entdeckung von asymptomatischen Vorstadien des Cervix-Karzinoms (Gebärmutterhalskrebs) und nicht des eigentlichen Karzinoms. Der Name “Krebsabstrich” ist daher irreführend und nicht geeignet. Mit dem Pap-Abstrich sollte es gar nicht zum Gebärmutterhalskrebs kommen.

Der Pap-Abstrich als Screeningmethode und als diagnostische Methode

Der Pap-Abstrich wird im Rahmen der Krebsvorsorge (Screening), also bei völlig asymptomatischen und risikofreien Frauen durchgeführt. Hier wird er im Rahmen der Vorsorgeunersuchung eingesetzt, die in der Schweiz nur alle 3 Jahre von der Kasse bezahlt wird.
Der Pap-Abstrich wird aber nicht nur in der Krebsvorsorge angewendet sondern ist im Rahmen der Diagnostik bei Risikopatientinnen, bei lokalen Veränderungen an der Cervix und auffälligen Symptomen sowie bei Nachkontrollen nach erfolgter Therapie das günstigste diagnostische Instrumentent. Teure Biopsien und HPV-Typisierungen sind nur in Ausnahmefällen nötig.

Damit dies aber mit grosser Sicherheit auch ermöglicht wird, sind wir im Labor auf gutes Material angewiesen, das wiederum eine korrekte Entnahme verlangt. Damit ist die Pap-entnehmende Person der wichtigste Qualitätsfaktor. Nur eine gute Pap-Entnahme ermöglicht eine gute Diagnostik.    

Wir kennen in der Cervix-Zytologie verschiedene Techniken in der Präparation (konventionell oder auf Flüssigkeit basierend) und neuerdings auch in der Diagnostik (Computer unterstützte Bilddiagnostik, siehe Automatisation unten). Die ersten Impfungen gegen die HPV-Infektion sind auf dem Markt. Die Entstehung des Cervixkarzinoms soll um 70 % verringert werden. Hier unser Merkblatt: HPV Impfung (PDF)

  • Der konventionelle Abstrich nach Papanicolaou:
    Das mit einem Spatel oder Bürste entnomme Zellmaterial wird auf einen Objektträger gestrichen und fixiert.
  • Dünnschicht (Liquid based Cytology, LBC):
    Das entnommene Zellmaterial wird in eine Flüssigkeit gegeben und erst im Labor auf einen Objektträger gebracht.
  • Die HPV-Typisierung (HC-II) dient in ganz speziellen Fällen (PDF) als Hilfsmittel in der Diagnostik. Als Screening-Methode ist sie nicht geeignet. Wir arbeiten mit der HybridCapture-II Methode der Firma DIGENE. Diese Methode unterscheidet nur zwischen High-Risk Viren und Low-Risk-Viren. Der genaue Virus-Typ wird dabei nicht angegeben.
  • Automatisation: Sowohl für die konventionelle Methode als auch für die Dünnschicht gibt es heute s.g. Screeningautomaten, die eine Vorselektion der auffälligen Stellen im Präparat evaluieren, und die dann von der Zytotechnikerin am Mikroskop schnell aufgefunden werden. Wir arbeiten mit dem Focal Point, da dieser Automat auch konventionelle Präparate verarbeitet. Hier unser Merkblat (PDF).
  • Nomenklatur/Befondbericht (PDF): Die Nomenklatur der Diagnosen ist wichtig für die Verständigung zwischen den Einsendern und dem Labor. Man muss eine einheitliche Sprache sprechen. Sie ist aber auch wichtig für den Vergleich der eignen Daten mit anderen Labors im eignen Land und weltweit.Neben der Diagnose sollte immer auch die Repräsentativität (Qualität) des Abstriches beschrieben werden. Erklärende Erläuterungen sind hilfreich, Empfehlungen für Kontrollen sind immer nur Empfehlungen und keine Vorschriften.
    • Heute wird international die Bethesda-Nomenklatur verwendet, die1998 eingeführt wurde und 2001 neu revidiert wurde. Die schweiz. Gesell-schaft für Zytologie (SGZ), die schweiz. Gesellschaft für Gynäkologie
      u. Geburtshilfe (SGGG) und die schweiz. Gesellschaft für Pathologie (SGP)haben sich auf diese Nomenklatur geeinigt. Die Labors sollten daher nur noch diese Nomenklatur verwenden.
    • Die alte Nomenklatur nach Pap-Klassen v.a bei den Klinikern noch weit verbreitet (Pap-Klassen I,II,III,IV,V)aber für Vergleiche ncht geeignet.
    • Die CIN-Nomenklatur (Cervicale Intraepitheliale Neoplasie) wird häufig in der Histologie verwendet.
    • Die Müncher-Nomenklatur (eine abgeänderte Pap-Klassifiktion) wird fast nur in Deutschland gebraucht.
    • Daneben gibt es noch viele andere nationale Nomenklaturen, die sich in irgendeiner Form der Pap- Klassifikation oder der Bethesda-Nomenklatur anlehnen.

Wir verwenden in unserem Labor die Bethesda-Nomenklatur, geben in Klammern sowohl die Pap- als auch die CIN-Klassifikation an, mit einem zusätzlichen Text entsprechend der WHO. Dadurch ist für alle die Diagnose verständlich. Siehe unsere Diagnosen-Zusammenfassung (PDF)
Die v.a. in Deutschland verwendete Müncher Nomenklatur verwenden wir nicht, da sie in der Schweiz nie Fuss gefasst hat.

Entnahmetechnik und Fixation

Das wichtigste in der Cervix-Zytologie ist die korrekte Entnahme des Materials. Dazu braucht es nur wenige Voraussetzungen, wie:

Inspektion der Cervix, am besten mit einem Kolposkop:

Reinigung der Cervix von Schleim und Detritus: vorher (li), nachher (re):

Wahl des richtigen Entnahmegerätes (Spatel oder Bürste):

Ausstreichen des noch feuchten Materials auf dem Objektträger oder Suspensierung in der Flüssigkeit:

Fixierung des feuchten Präparates in 96 % Alkohol oder mit Fixierspray. Hier unser Merkblatt (PDF) (Fixation entfällt bei Dünnschichtzytologie.):